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Alternsforschung am Institut für Medizinische Soziologie und Rehabilitationswissenschaft

Die Alternsforschung untersucht aus biologischer, psychologischer und sozialer Perspektive das Phänomen des Alter(n)s.

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Forschungsschwerpunkt Alternsforschung

Der Bereich Alternsforschung am Institut für Medizinische Soziologie und Rehabilitationswissenschaft befasst sich vor allem mit altersabhängigen körperlichen Veränderungen und krankhaften Symptomen, wie z.B. Schmerz, Gebrechlichkeit und deren medizinische, pflegerische, therapeutische Versorgung sowie den Möglichkeiten vorbeugender Maßnahmen.

Darüber hinaus stehen chronische Erkrankungen – hier insbesondere die Demenzen oder Menschen mit Mehrfacherkrankungen im Fokus der Forschung.

Getestet wird auch der Einsatz innovativer Techniken (Tablets) bei der Betreuung alter und hochbetagter Frauen und Männer. Nicht zuletzt geht es in der Forschung um das Auftreten und Vermeiden einer Pflegebedürftigkeit im hohen Lebensalter sowie der Lebenssituation Pflegebedürftiger und deren Angehörigen Zuhause oder in Pflegeheimen.

Aktuelle Forschungsprojekte in der Alternsforschung

Aktuelle Forschungsprojekte der Abteilung

Bereits abgeschlossene Projekte der Alternsforschung

DemTab: Tabletgestützte ambulante Versorgung von Menschen mit Demenz

Leitlinienbasierte Behandlungsplanung, individuelles Krankheitsmanagement und Vernetzung.
Einsatz von Kommunikations- und Informationstechnologie zur Verbesserung der ambulanten Versorgung von Menschen mit Demenz.

 

Ziele des Forschungsprojekts sind die Entwicklung und wissenschaftliche Evaluation einer tabletgestützten Intervention zur Verbesserung der ambulanten Demenzversorgung. Die im Projekt gewonnenen Erkenntnisse ermöglichen es, Optimierungspotentiale in der bestehenden ambulanten Versorgung von Menschen mit Demenz zu identifizieren, bestehende Versorgungsdefizite zu beheben und auf diese Weise die Versorgungsqualität und patientenorientierte Outcomes zu verbessern. Langfristig können die Forschungsergebnisse dazu beitragen, innovative Versorgungskonzepte erfolgreich in die Gesundheitsversorgung zu implementieren.

 

Im Rahmen des Forschungsvorhabens wird im ersten Schritt eine qualitative Machbarkeitsstudie zur Prüfung eines tabletgestützten Behandlungsansatzes im ambulanten Versorgungsalltag durchgeführt. Außerdem wird eine tabletgestützte Intervention entwickelt und anschließend in einer Interventionsstudie geprüft, die helfen soll, die ambulante Versorgung von Menschen mit Demenz nachhaltig zu verbessern. Die Intervention umfasst dabei drei Hauptkomponenten:

  • Leitlinienbasierte Behandlungsplanung:  DemTab unterstützt Haus- und Fachärzte durch technologiegestützte Behandlungspfade und -algorithmen
  •  Individuelles Krankheitsmanagement: DemTab bietet Menschen mit Demenz Unterstützung bei Tagesstrukturierung, Medikamenteneinnahme und Umsetzung leitliniengerechter psychosozialer, Interventionen im häuslichen Umfeld. DemTab erhöht das Patienten-Empowerment durch Bereitstellung demenzspezifischer Informationen für Patienten und Angehörige
  • Versorgungsvernetzung: Unterstützung der direkten/indirekten Kommunikation von Betroffenen, Angehörigen, Leistungserbringern sowie Förderung intersektoraler Zusammenarbeit

ProjektleitungDr. rer. medic. Johanna Schuster

Projektlaufzeit: 01.04.2018 – 31.03.2021

 

Stärkung von Resilienz bei pflegebedürftigen älteren Menschen mit chronischen Schmerzen

Die Versorgung Hundertjähriger aus Perspektive der Angehörigen

PAIN Intervention – Interventionsstudie zum angemessenen Schmerzmanagement älterer Menschen im Pflegeheim

Schmerzen stellen ein bedeutsames Phänomen in der deutschen Bevölkerung dar. Im Alter sind Schmerzen die häufigsten Beschwerden. Auf Pflegeheime bezogene Studien zum Schmerzgeschehen lagen bis zur Durchführung des PAiN Projekts in Deutschland bisher nicht vor. Laut dieser Untersuchung leidet jeder zweite Bewohner (56,2%) unter Schmerzen, von diesen Betroffenen fast die Hälfte (45,5%) an starken bis stärksten Beschwerden. Mit der Erarbeitung einer interprofessionellen Handlungsempfehlung zum angemessenen Schmerzmanagement älterer Menschen in vollstationären Pflegeeinrichtungen soll diesem Handlungsbedarf begegnet werden. Im Rahmen einer Interventionsstudie soll mittels einer Wirksamkeitsprüfung zur Umsetzung der entwickelten Handlungsempfehlung die vorhandene Forschungslücke geschlossen werden. Mit der Implementierung und Umsetzung der interprofessionellen Handlungsempfehlung soll:

  1. Die Schmerzintensität von Pflegheimbewohnern reduziert werden und die Schmerzverarbeitung unterstützt werden.
  2. Die Selbstbestimmung (Autonomie) von Pflegeheimbewohnern gefördert werden.
  3. Eine Optimierung des Versorgungsprozesses und der Ergebnisse sowie der Organisation und Information erreicht werden.

Laufzeit: 01/2011 – 12/2013

Projektleitung: PD Dr. D. Dräger

Förderer: Förderer: BMBF: 01ET1001A

PAIN Autonomie trotz Schmerz – Schmerz-geschehen und Schmerzmedikation bei Pflegeheimbewohnern

PAiN ist ein Kooperationsprojekt zweier Institute der Charité - Universitätsmedizin Berlin. Das Projekt richtet seinen Fokus auf das Phänomen Schmerz bei mehrfach erkrankten Heimbewohnerinnen und Heimbewohnern über 65 Jahre. Dabei stehen die Wechselbeziehungen zwischen Schmerzen, Multimorbidität und Autonomie einerseits und die Zusammenhänge zwischen individuellen Ressourcen sowie medizinischen und pflegerischen Interventionen mit dem Schmerzgeschehen andererseits im Mittelpunkt der Forschung. Die Angemessenheit und die Qualität der schmerzbezogenen Arzneimittelversorgung von Pflegeheimbewohnerinnen und Pflegeheim-bewohnern werden dabei besonders untersucht. Hierfür werden unterschiedliche Zugangswege und Datenquellen genutzt: Daten einer Krankenkasse, Daten einer Zufallsstichprobe von Bewohnern Berliner/ Brandenburger Pflegeheime. Eine Besonderheit stellt die Integration auch stark kognitiv beeinträchtigter Personen in die Studie dar. Es erfolgt eine umfassende Charakterisierung des Schmerzgeschehens bei Heimbewohnerinnen und Heimbewohnern an, um daraus Konsequenzen für therapeutische und pflegerische Interventionen sowie für strukturelle Maßnahmen zur Erhaltung und Förderung der Autonomie trotz Schmerzen abzuleiten.  

Laufzeit: 02/2008 – 12/2010

Projektleitung: PD Dr. D. Dräger

Förderer: BMBF: 01ET0701

Risikoprofile für Pflegebedarf – Kohortenstudie zu physischen und psychosozialen Risiko- und Ressourcenkonstellationen bei älteren Frauen und Männern

Ziel der Studie war es, Determinanten für eine Pflegebedürftigkeit zu ermitteln. Grundlage der Analysen bildete die Datenbasis der Berliner Initiative Studie (BIS). Die BIS ist eine prospektive, populationsbasierte Kohortenstudie, die Verbreitung und Verlauf der chronischen Niereninsuffizienz bei Personen ab einem Alter von 70 Jahren erfasst (Schaeffner et al. 2010).

Im Projektkontext wurden validierte und neu generierte, psychosoziale und geriatrische Befragungsinstrumente in die BIS-Kohorte integriert (Mobilität, Inkontinenz, Schlafqualität, Stürze, Wohlbefinden, Schmerz, kognitive Einschränkungen) und auf Zusammenhänge mit einer Pflegebedürftigkeit hin untersucht.

Projektlaufzeit:

  • 08/2013 - 07/2014

Förderer:

  • Zentrum für Qualität in der Pflege

Kooperationspartner:

  • Abteilung für Nephrologie und Internistische Intensivmedizin Campus Virchow Klinikum (CVK)
  • Institut für Medizinische Biometrie Eberhard Karls Universität Tübingen

Projektleitung:

  • Dr. rer. pol. Stefan Blüher
  • Dr. rer. medic. Susanne Schnitzer

Projektkoordination:

  • Dipl.-Soz. Andrea Teti

PflegeTab

Im Rahmen einer 2013 in einem Berliner Pflegeheim durchgeführten Pilotstudie konnte gezeigt werden, dass Pflegeheimbewohner mit Demenz von einer regelmäßigen, Tablet-basierten Beschäftigung profitieren. So konnte u.a. eine Steigerung des Aktivitätsniveaus und eine Reduzierung der herausfordernden Verhaltensweisen bei den teilnehmenden Bewohnern und Bewohnerinnen beobachtet werden.

Das aktuelle Projekt "PflegeTab" knüpft an ebendiese Erkenntnisse an, mit dem Ziel, ein umfassendes Konzept für eine Tablet-gestützte Intervention für Pflegeheimbewohner und -bewohnerinnen mit Demenz zu entwickeln und im Rahmen einer klinischen Studie wissenschaftlich zu überprüfen.

Dazu wird im Rahmen des Projekts eine spezielle Tablet-Anwendung (App) entwickelt und mit innovativen Betreuungskonzepten kombiniert werden, sodass der gezielte Einsatz der Tablet-basierten Aktivierung einen Beitrag zur

  • Versorgung,
  • sozial-kommunikativen Einbindung,
  • Verbesserung der Lebensqualität und
  • selbstbestimmten Teilhabe von Pflegebedürftigen mit Demenz leisten kann.

Im Rahmen des Modellvorhabens wird ein integriertes System für den Pflegebereich geschaffen, das

  1. Pflegebedürftige mit Demenz mittels spielerischer Ansätze fördert,
  2. die Anwendungen adaptiv an die Fähigkeiten und den momentanen Zustand des Pflegebedürftigen anpasst,
  3. den erzielten Pflegefortschritt anhand etablierter Kriterien evaluiert,
  4. Pflegende bzw. Angehörige über den aktuellen Zustand des Pflegebedürftigen informiert
  5. und damit Hinweise über Förderungsmöglichkeiten liefert.

DYADEM

DYADEM

Trainings- und Unterstützungsprogramm für Patient-Angehörigen-DYAden bei leichter bis mittelschwerer DEMenz (DYADEM) – Eine randomisierte, kontrollierte Interventionsstudie

Mit dem Forschungsvorhaben sollte die Frage beantwortet werden, ob eine frühzeitige Intervention in Form von kombiniertem Training und Unterstützung für Demenzpatienten und ihre Angehörigen effektiver Ressourcen fördern, Autonomie und Lebensqualität erhalten kann als eine Standardberatung, wie sie bisher z.B. durch Gedächtnissprechstunden angeboten wird. Prof. Dr. Dr. Michael Rapp (Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie im St. Hedwig Krankenhaus/ Universität Potsdam) und Prof. Dr. Adelheid Kuhlmey (Institut für Medizinische Soziologie und Rehabilitationswissenschaft der Charité) leiteten das Projekt unter der Koordination von Dr. Johanna Nordheim (Institut für Medizinische Soziologie und Rehabilitationswissenschaft der Charité).

Hauptziel der randomisierten, kontrollierten Studie war die Prüfung der Wirksamkeit eines psychosozialen Trainings- und Unterstützungsprogramms unter Alltagsbedingungen hinsichtlich des Erhalts von Autonomie durch Stärkung persönlicher und interpersonaler Ressourcen bei Personen mit beginnender bis mittelschwerer Demenz und ihrer Partner.

Eine Unterfragestellung des Projekts war es, zu überprüfen, ob die negative Folgen von Stress, welcher beispielweise im Rahmen der Pflegesituation entsteht, durch eine positive soziale Unterstützung des Partners oder anderer Personen abgemildert also abgepuffert wird (die sogenannte Stress-Puffer-Hypothese der sozialen Unterstützung). Der untenstehende Link führt auf die anonymisierten Originaldaten zu dieser Fragestellung.

Projektlaufzeit:

  • 01.01.2011 – 31.12.2013 (BMBF)
  • 01.01.2014 – 31.12.2014 (ZQP)

Kooperationspartner:

  • Universität Potsdam


Förderer:

  • Bundesministerium für Bildung und Forschung, BMBF
  • Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP)


Projektleitung:

  • Dr. rer. medic. Johanna Nordheim


Projektteam:

  • Dr. rer. medic. Johanna Nordheim
    Dr. phil. Paul Gellert

 

Housing Opportunities and Mobility in the Elderly (HOME)

Primärprävention für das höhere Lebensalter – Milieuspezifische Wohnstrategien und Umzugsentscheidung älterer Frauen und Männer

Prevention in Old Age. Milieu-specific Residential Choices of Elderly Men and Women

Soziale Ungleichheit und milieuspezifische Verhaltens­muster sind wichtige Prädiktoren für gesundheitliche Ungleichheit aufgrund der Kumulation von ungleichen gesundheits­bezogenen Risiken. Zu den alters­pezi­fischen Risiken zählen auch die mit der Wohnsituation verbundenen Gefährdungen, da sich mit fortschreitendem Alter der Aktivitätsradius stark auf das Wohnumfeld einschränkt. Schlechte Wohn­bedingungen wirken sich physisch, psychisch und sozial aus und bergen eine erhöhte Institutiona­lisierungsgefahr. Die Versorgung von Hoch­betagten in Pflegeeinrichtungen stellt mit 5% der jährlichen Krankheits­kosten in Deutschland auch in gesellschaftspolitischer Hinsicht ein relevantes Thema dar. Demnach können Umzugs­entscheidungen im Bereich des Privatwohnens sowohl als Beitrag zur Kosten­reduzierung als auch als Möglichkeit individueller proaktiver Optimierung der Person-Umweltpassung verstanden werden. Diese Studie untersucht Umzugs­entschei­dungen, die als primärpräventives Handeln zugunsten altersgerechter Wohn­umwelten zum Erhalt von Autonomie und Lebens­qualität betrachtet werden können. Im Zuge der Frage, welche Faktoren Wohnmobilität beeinflussen, sollen Umzugsbereitschaft versus Wohnimmobilität bezüglich Geschlechts-, Alters- und Milieuspezifität untersucht werden.

Projektlaufzeit:

01.10.2010 – 31.08.2012

Förderer:

Robert-Bosch-Stiftung, Stuttgart

Projektkoordination:

  • Dipl.-Soz. Andrea Teti

Projekttteam:

  • Dr. Stefan Blüher
  • PD Dr. Nina Knoll
  • M.A. Gesa Kröger
  • Randa El-Aama

Weitere Informationen:

Projektdetails

Flyer "Sturzgefahr" (PDF-File 456 KB)

Gesundheitsförderung für ältere pflegende Angehörige

Entwicklung, Implementierung und Evaluation eines Assessments zur Primärprävention in vernetzten Strukturen (Prima)

Ältere pflegende Angehörige bilden eine Zielgruppe für primärpräventive Maßnahmen, die – angesichts erheblicher Belastungen und gesundheitlicher Risiken – einerseits in besonderem Maße einen Bedarf an Gesundheitsförderung aufweist und andererseits von bestehenden Angeboten schwer erreicht wird. Bereits bestehende primärpräventive Angebote für pflegende Angehörige zeigen Schwächen auf hinsichtlich:

  • geeignete Zugangswege zur Zielgruppe
  • geeigneter Zeitpunkt für Angebote
  • Inanspruchnahme von Angeboten durch die Zielgruppe
  • Bedarfs- und Bedürfnisorientierung von Angeboten
  • primärpräventiver Charakter von Unterstützungsangeboten

Diesen Defiziten wird begegnet, in dem der individuelle Bedarf älterer pflegender Angehöriger an primärpräventiven Maßnahmen ermittelt werden soll; nach der individuellen Bedarfsermittlung ist es entscheidend, frühzeitig (bei Pflegeübernahme) bedarfsgerechte Angebote zu unterbreiten. Mithin sind die Entwicklung, Anwendung und Bewertung eines Assessments zentrale Zielsetzungen des Projekts.
Zur Entwicklung diese Instruments und zur Identifikation geeigneter Zugangswege werden Experteninterviews, Fokusgruppen und Datenanalysen durchgeführt. Das Instrument wird mittels teilstandardisierter schriftlicher Befragungen evaluiert. Um einen optimalen Einsatz finanzieller Ressourcen für präventive Maßnahmen im Gesundheitswesen zu ermöglichen, werden der Zeitpunkt der Angebotsunterbreitung sowie die Art und Weise des Zugangs zu pflegenden Angehörigen untersucht.

Projektlaufzeit:

01.10.2007 – 30.09.2010

Kooperationspartner:

  • Deutsche BKK

Förderer:

  • Bundesministerium für Bildung und Forschung, Projektträger im DLR

Projektleitung:

  • Dr. Dagmar Dräger
  • Dr. Stefan Blüher

Projektteam:

  • Katja Kummer, M. A., Koordinatorin
  • Andrea Budnick, Dipl. Soz.-wiss.

Autonomie trotz Multimorbidität im Alter (AMA)

Der Berliner Forschungsverbund "Autonomie trotz Multimorbidität im Alter" (AMA) leistet einen nachhaltigen Beitrag zur Verbesserung der Lebenssituation älterer Menschen mit Mehrfacherkrankungen. Im Mittelpunkt des Forschungsinteresses steht die Analyse von Ressourcen zur Aufrechterhaltung der Selbstbestimmung und Alltagsbewältigung bei älteren Menschen mit Mehrfacherkrankungen.

Neben fünf weiteren nationalen Forschungsverbünden wird das im Januar 2008 gestartete Berliner Vorhaben im Rahmen des Förderprogramms "Gesundheit im Alter" vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) für zunächst drei Jahre gefördert.

In sieben Projekten arbeiten Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen verschiedener Berliner Institute disziplinenübergreifend an Fragenstellungen zur Multimorbidität, Lebensqualität und Autonomie im Alter.

Am Forschungsverbund AMA beteiligen sich vier Institute und Kliniken der Charité – Universitätsmedizin Berlin, das Deutsche Zentrum für Altersfragen (DZA), das Robert Koch-Institut (RKI), die Freie Universität Berlin, das Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB), das Institut für Gerontologische Forschung e. V. (IGF) sowie die Alice Salomon Hochschule Berlin.

Verbundkoordination:

  • Prof. Dr. Adelheid Kuhlmey, Charité - Institut für Medizinische Soziologie
  • Prof. Dr. Clemens Tesch-Römer, Deutsches Zentrum für Altersfragen (DZA)
  • Prof. Dr. Matthias Riepe, Universität Ulm, Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie II

Graduiertenkolleg Multimorbidität im Alter und ausgewählte Pflegeprobleme

Das Graduiertenkolleg "Multimorbidität im Alter und ausgewählte Pflegeprobleme" eröffnet jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die Chance, über ein Thema der Pflege mehrfach erkrankter alter Menschen zu promovieren. Das Zustandekommen des Graduiertenkollegs ist im Wesentlichen der Robert Bosch Stiftung GmbH zu verdanken, die im Rahmen ihres Förderschwerpunkts „Akademische Struktur in der Pflege“ 10 Stipendien zur Verfügung stellt. Durch die Einwerbung fünf weiterer Stipendien konnten seit dem Frühjahr 2004 insgesamt 15 Kollegiatinnen und Kollegiaten in das Graduiertenkolleg aufgenommen werden.

Das Graduiertenkolleg ist gekennzeichnet durch die Bündelung verschiedener Perspektiven auf das Themenfeld der Multimorbidität im Alter. Im Blickpunkt stehen nicht nur innovative Praktiken der pflegerischen Versorgung. Zugleich wird auch nach den strukturellen Bedingungen gefragt, unter denen diese Leistungen erbracht werden, und wie diese sich auf die potenzielle Qualität der Pflege auswirken. Zudem – darauf wird größter Wert gelegt – wird die Sichtweise von Patienten und deren Angehörigen in die Beurteilung der Pflegepraktiken einbezogen.

Dieses anspruchsvolle Forschungsprogramm kann nur in einem multidisziplinären Kontext bewältigt werden. Daher wurden Kollegiatinnen und Kollegiaten ausgewählt, die teils pflegewissenschaftliche, teils andere Studiengänge absolviert haben, darunter Sozialpädagogik und Soziologie, Psychologie und Public Health. Ihre Promotionsthemen sind so angelegt, dass sich eine Gleichverteilung einstellt zwischen grundlagen- und anwendungsorientierter Forschung. Die Konstruktion eines Messinstruments zur Erfassung der Lebensqualität mehrfach erkrankter alter Menschen ist beispielsweise ebenso ein Thema wie die Erforschung wirksamer pflegerischer Interventionen zur Schmerzreduktion.

Auf ihre Forschungsarbeit werden die Kollegiatinnen und Kollegiaten durch ein intensives Betreuungs- sowie durch ein begleitendes Studienprogramm mit einer Dauer von sechs Semestern vorbereitet. Die Fragestellungen und methodischen Zugangsweisen der Promotionsvorhaben entwickeln sie in enger Abstimmung mit mindestens zwei sie betreuenden Hochschullehrerinnen bzw. –lehrern, die in der Regel verschiedene Disziplinen vertreten. Das begleitende Studienprogramm vermittelt den Kollegiatinnen und Kollegiaten zentrale Wissensbestände relevanter Disziplinen wie Gerontologie, Pflege- und Gesundheitswissenschaften, Sozialmedizin, Medizin und Ökonomie und verdeutlicht deren Bezüge zueinander.

In der Berliner Universitätsmedizin soll ein Kompetenzzentrum zu Fragen der pflegerischen, medizinischen und sozialen Versorgung multimorbider alter Menschen entstehen, das durch multidisziplinäres Denken, Forschen, Lehren und Handeln geprägt wird. Dieses Kompetenzzentrum soll das Wissen zu Multimorbidität im Alter innovativ erweitern, die Resultate an die Praxis weitergeben und so zur Verbesserung der Lebensqualität mehrfach erkrankter alter Menschen beitragen. Das Graduiertenkolleg arbeitet bereits modellhaft im Sinn dieses Konzepts.

Kooperationspartner:

  • Freie Universität Berlin
  • Humboldt-Universität zu Berlin
  • Technische Universität Berlin
  • Berliner Zentrum Public Health
  • Alice Salomon Fachhochschule Berlin
  • Evangelische Fachhochschule Berlin
  • Fachhochschule Neubrandenburg
  • Deutsches Zentrum für Altersfragen, Berlin
  • Institut für Gerontologische Forschung e.V., Berlin
  • Evangelisches Krankenhaus „Gottesfriede“ Woltersdorf