
Forschungsprojekte zu Gesundheitswissen und Gesundheitskompetenz
Mangelndes Gesundheitswissen stellt einen Risikofaktor für die Gesundheit dar. Die Entwicklung von Gesundheitskompetenz basiert auf lebenslangen Lern- und Sozialisationsprozesse.
Verschiedene Forschungsprojekte des Institut für Medizinische Soziologie und Rehabilitationswissenschaft untersuchen, wie es um das Gesundheitswissen bestellt ist und unter welchen Bedingungen sich Gesundheitswissen in gesundheitskompetentem Handeln zeigt.
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Gesundheitswissen und Gesundheitskompetenz
Der Pfizer Gesundheitsmonitor „Wissen über Antibiotika und Antibiotikaresistenzen“ hatte zum Ziel, das Wissen über Antibiotika in der deutschen Bevölkerung zu erfassen. Ein Wissenstest bildete das Kernstück der Befragung. Das Institut für Medizinische Soziologie und Rehabilitationswissenschaft der Charité – Universitätsmedizin Berlin übernahm bei diesem Projekt die wissenschaftliche Beratung und Ausführung. Die Befragung selbst wurde durch ein Meinungsforschungsinstitut (GIM – Gesellschaft für innovative Marktforschung) durchgeführt, finanziert und initiiert durch Pfizer Deutschland GmbH. Der Pfizer Gesundheitsmonitor „Wissen über Antibiotika und Antibiotikaresistenzen“ wurde als Befragung der deutschsprachigen Wohnbevölkerung ab 35 Jahren bis ins hohe Alter angelegt. Insgesamt wurden 2.000 Bundesbürger befragt. Die Befragung wurde in der Region Berlin-Brandenburg durch geschulte Interviewer durchgeführt und bestand aus einem zentralen Modul „Antibiotikawissen“. Zusätzlich wurden relevante demografische, gesundheitsbezogene und psychologische Faktoren erhoben, die es erlauben, das Antibiotikawissen in Kontext zu bringen.
Wissen über Antibiotika und Antibiotikaresistenzen
Übermäßiger und ungezielter Einsatz von Antibiotika fördert die Entwicklung von multiresistenten Erregern. Schätzungen zufolge sterben jedes Jahr 700.000 Menschen weltweit an Infektionen durch multiresistente Bakterien, gegen die selbst sogenannte Reserve-Antibiotika nicht mehr wirken.
Information und Aufklärung über Antibiotika sind hierzu essentiell. Ziel der vorliegenden Befragung ist es, beispielhaft für die Region Berlin-Brandenburg, herauszufinden, wie es um das Wissen um Antibiotika und Antibiotikaresistenzen in der Allgemeinbevölkerung bestellt ist.
Dazu wurden 2.000 Personen über 35 Jahre zu
- Wissen,
- Einstellungen und
- Verhalten
in Bezug auf Antibiotika und Antibiotikaresistenzen mit CAPI-Interviews befragt.
Projektlaufzeit
- 11/2016 – 06/2018
Förderer
- Pfizer Deutschland GmbH
Durchführung
- GIM Gesellschaft für Innovative Marktforschung mbH
Projektleitung

Projektmitglied
- Clemens Ernsting
Bereits abgeschlossene Teilprojekte
Wissen über chronische Erkrankungen
Personen mit einem geringen Gesundheitswissen haben Schwierigkeiten, Ärzte und Therapeuten zu verstehen und gesundheitskompetent in Bezug auf die eigene Gesundheit und Krankheit zu handeln. Bisher ist jedoch wenig über die Güte und die Verteilung des Gesundheitswissens in Deutschland in Bezug auf diese chronischen Erkrankungen bekannt.
Ziel der Studie war es, ein Erhebungsinstrument zu entwickeln, welches das tatsächliche Gesundheitswissen erfasst. Außerdem soll dieses Gesundheitswissen mit Gesundheitsindikatoren, wie dem Vorhandensein chronischer Erkrankungen, der wahrgenommenen Gesundheitskompetenz ("Health Literacy"), gesundheitsrelevantem Verhalten und gesundheitsbezogener Lebensqualität in Beziehung gebracht werden. In der Hauptstudie wurden 4.144 Personen im Alter über 35 Jahren zu ihrem Wissen zu den Erkrankungsgruppen Herz-Kreislauf, Krebs, Lungenerkrankungen, Muskel-Skelett-Erkrankungen, Depression, chronischer Schmerz befragt.
Ein Hauptergebnis war der noch ausbaufähige Wissenstand bei Teilen der Befragten: Bei etwa einem Viertel der Bundesbürger besteht bezüglich allgemeiner Gesundheitsthemen und chronischer Erkrankungen noch erhöhter Aufklärungsbedarf – die Befragten verfügen nur über ein geringes Gesundheitswissen. Am wenigsten wissen die Bürger über Muskel-Skelett-Erkrankungen. Etwa die Hälfte der Befragten weist in dieser Erkrankung große Wissenslücken auf.
Projektleitung:
Paul Gellert
Projektmitglied:
Monika Steko
Laufzeit:
09/2014 – 08/2015 (verlängert bis 11/2015)
Förderer:
Pfizer Deutschland GmbH
Durchgeführung:
GIM Gesellschaft für Innovative Marktforschung mbH
Gesundheitswissen und Gesundheitskompetenz
Gesundheitskompetenz entsteht durch lebenslange Lern- und Sozialisationsprozesse. Gesundheitskompetenz (im Englischen als "Health Literacy" bezeichnet) umfasst unter anderem das Wissen, wie man an Gesundheitsinformationen herankommt, diese versteht und in Bezug auf die eigene Gesundheit und Krankheit bewertet und daraus begründete Entscheidungen trifft, wann ein Kontakt mit dem Gesundheitssystem nötig ist und wie man sich im Gesundheitssystem bewegt.
Sich im Gesundheitssystem zurechtzufinden beinhaltet auch,
- seinen Arzt zu verstehen und so aus Eigenverantwortung heraus zu handeln,
- gesundheitsfördernde Entscheidungen zu treffen und ein gesundheitsförderndes Leben zu führen.
Aspekte des sozialen und kulturellen Lebens gehören genauso zu einem gesundheitsfördernden Verhalten wie rein wissensbasierte Komponenten, die sich Personen durch ihre Interaktion mit dem Gesundheitssystem aneignen.
Inhalte der Synopse sind:
Begriff Gesundheitswissen und Gesundheitskompetenz (Health Literacy),
der Stand der nationalen und internationalen Forschung zur Gesundheitskompetenz – mit einem Fokus auf Surveys zur Gesundheitskompetenz,
methodische Überlegungen zur Messung von Gesundheitskompetenz,
Schlussfolgerungen und Empfehlungen für die Entwicklung eines "Monitor-Gesundheitswissen".
Projektleitung:
Adelheid Kuhlmey
Projektmitglieder:
Paul Gellert
Laufzeit:
01/2013 - 12/2015
Förderer:
Pfizer Deutschland GmbH