
Ausbildungs- und Professionsforschung
Mit den Schwerpunkten:
- Determinanten der Karriereentwicklung
- Karriere- und Lebensplanung
- Kompetenzentwicklung im Medizinstudium
- Kooperation in Medizin und Pflege
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Ausbildungs- und Professionsforschung
Der Forschungsbereich Ausbildungs- und Professionsforschung am Institut für Medizinische Soziologie und Rehabilitationswissenschaft befasst sich mit der Ausbildung und Kompetenzentwicklung in der Medizin sowie mit den Karriereverläufen von Ärztinnen und Ärzten. Ein weiteres Forschungsgebiet ist die Professionsentwicklung in der Medizin und die interprofessionelle Kooperation in den Gesundheitsberufen. Wichtiges Anliegen des Bereichs ist auch die Entwicklung innovativer Lehrprojekte durch eine verstärkte Verknüpfung von Forschung und Lehre. Im Rahmen der Projekte kooperieren wir u.a. mit dem Prodekanat für Studium und Lehre und dem Dieter Scheffner Fachzentrum für Ausbildungsforschung der Charité- Universitätsmedizin Berlin.
Aktuelle Forschungsprojekte der Abteilung
Abgeschlossene Projekte in der Ausbildungs- und Professionsforschung
Postmortale Organspende und Hirntod
Determinanten der Karriereentwicklung von Ärztinnen und Ärzten an deutschen Universitätskliniken
Technik und Pflege
Karriere- und Lebensplanung (KuLM)
Die Diskussion um einen zukünftigen Mangel an kurativ tätigen Ärztinnen und Ärzten in Deutschland wird immer offensiver im Kontext sich verändernder beruflicher Rahmenbedingungen geführt. Dabei ist davon auszugehen, dass sich der Wandel des Gesundheitssystems und die damit einhergehenden Veränderungen des Berufsfeldes nicht nur auf die Karriere- und Lebensplanung junger Ärztinnen und Ärzte auswirken, sondern bereits Medizinstudierende betreffen. Von daher zielt die kombinierte prospektive Querschnitt- und Längsschnittstudie darauf ab, erstmalig in Deutschland die Karriere- und Lebensplanung von Studierenden und Absolventen der europaweit größten medizinischen Fakultät, der Charité – Universitätsmedizin Berlin, vor dem Hintergrund des Gesundheitssystemwandels sowie zweier unterschiedlicher Ausbildungskonzepte (Regel- und Reformstudiengang Humanmedizin) zu analysieren. Zentrales Ziel ist die Ermittlung der unterschiedlichen Determinanten, die die Karriere- und Lebensplanung zu mehreren Zeitpunkten des Qualifizierungsprozesses beeinflussen. Besondere Aufmerksamkeit gilt der Frage, welche Faktoren die Aufnahme einer kurativ medizinischen Tätigkeit fördern bzw. hemmen. Im Rahmen einer Fragebogenerhebung werden Studienanfänger (n=600), Absolventen (n=600), Berufseinsteiger (n=300) und junge niedergelassene Fachärzte (n=300) zu ihrer Studien- und Berufsmotivation, den erlebten Ausbildungsbedingungen, ihrer Ausbildungszufriedenheit und -belastung, ihrem Wissen über das Gesundheitssystem sowie zu ihrer sozioökonomischen Situation befragt.
Projektleitung:
- Prof. Dr. Adelheid Kuhlmey
Direktorin des Institutes für Medizinische Soziologie
Projektmitglieder:
- Dr. Susanne Dettmer
- Tom Frenzel
- Juliane Polster (studentische Mitarbeiterin)
Laufzeit:
- Kulm-Studie: 07/2006 - 12/2014
- Kulm-Studie Modul1: 12/2009 - 12/2015
Förderer:
- Bundesärztekammer "Förderinitiative zur Versorgungsforschung",
- Robert Bosch Stiftung,
- Kassenärztliche Bundesvereinigung,
- Pfizer Pharma GmbH,
- Bayer Schering Pharma AG
Kompetenzentwicklung im Medizinstudium (KiM)
In der medizinischen Ausbildung sind Vergleiche zwischen problemorientierten und klassischen Lehr-Lern-Konzepten sowie Fragen der Vermittlung praktischer Fertigkeiten von größter Bedeutung für die Curriculumsplanung und -entwicklung. Zwar gibt es bereits eine Reihe empirischer Arbeiten zu diesem Thema, diese zeigen sich jedoch bisher nur selten der Komplexität maßgeblicher Einflussfaktoren auf den Kompetenzerwerb von Studierenden angemessen. Das Promotionsprojekt soll diese Schwachstelle schließen, indem Informationen auf Basis des Progress Tests Medizin (PTM) zur Entwicklung medizinischer Wissenskompetenz in Zusammenhang mit persönlichkeits- und insitutionsbezogenen Variablen gebracht werden. Der PTM ist ein Messinstrument zur Diagnostik medizinischer Wissensverläufe. Verbunden mit persönlichkeits- und insitutionsbezogenen Variablen aus der prospektiven Längsschnittstudie zur Karriere- und Lebensplanung in der Medizin (KuLM-Studie) an der Charité bietet sich auf diese Weise die Möglichkeit zur Weiterentwicklung und wissenschaftlichen Fundierung des Messinstruments PTM. Die Ergebnisse des Vorhabens können für die Ausbildungsforschung von großer Bedeutung sein, denn sie liefern Erkenntnisse für die Entwicklung und den Einsatz longitudinaler Instrumente zur Kompetenzdiagnostik und ermöglichen Aussagen über curriculare Einflussfaktoren auf den Kompetenzerwerb. Aus den Ergebnissen sollen Kriterien für die Gestaltung von Studiengängen abgeleitet werden.
Projektleitung:
Dr. Susanne Dettmer
Prof. Dr. Adelheid Kuhlmey
Projektmitglieder:
- Dipl.-Psych. Stefan Schauber
Laufzeit:
- 01.12.2010 – 30.11.2013
Förderer:
- Bundesministerium für Bildung und Forschung (im Rahmenprogramm zur Förderung der empirischen Bildungsforschung)
Kooperation in Medizin und Pflege ("proKo")
Im Zuge aktueller Reformen im Gesundheitssystem und mit der wachsenden Bedeutung der integrierten Versorgung verändern sich Bedingungen und Anforderungen an Kooperation und Interdisziplinarität in den Gesundheitsberufen. Zugleich treffen die Innovationsbemühungen auf historisch gewachsene Grenzziehungen zwischen den Berufsgruppen und Versorgungsbereichen, die neue Formen der Kooperation erheblich erschweren können. Die Kooperation zwischen Pflege und Medizin nimmt mit Blick auf die sich veränderten Aufgaben- und Rollenprofile sowie für eine an den Problemlagen des Patienten ausgerichtete Integration von Versorgungsleistungen eine zentrale Bedeutung ein. In diesem Forschungsvorhaben sollen qualifikations- und ressourcenbedingte, tätigkeitsbezogene und organisatorische Variablen analysiert werden, die insbesondere an der Schnittstelle der Kooperation von medizinischem und pflegerischem Personal im Krankenhausbetrieb zu Einbußen in der Versorgungsqualität und zu Ineffizienz führen. Ziel des Vorhabens ist die Entwicklung eines Screening-Instruments zu schnittstellenrelevanten Problembereichen der Kooperation und die Ableitung kompetenz- und organisationsbezogener Konzepte für die Aus- und Fortbildung.
Projektleitung:
Dr. phil. Susanne Dettmer
Projektmitglieder:
- Dipl.-Psych. Tom Frenzel
- Laura-Maria Jordan, M.A.
- Daniel Schwertfeger
- Florian Tille
Laufzeit:
- 01.01.2012 bis 30.04.2014
Förderer:
- Robert Bosch Stiftung