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FIRE

Das Projekt „FIRE“ untersucht eine frühzeitige Intervention für den direkten Zugang zur Rehabilitation bei Entgiftung in der Akutversorgung.

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Frühzeitige Intervention für den direkten Zugang zur Rehabilitation bei Entgiftung in der Akutversorgung

Deutschlandweit leiden etwa 3 % der Bevölkerung an einer Alkoholabhängigkeit, womit häufig soziale Probleme, Folgeerkrankungen und vorzeitige Sterblichkeit verbunden sind. Dadurch entstehen erhebliche gesellschaftliche Kosten.

Das Behandlungsangebot für Suchterkrankungen in Deutschland ist gesplittet. Die akutmedizinische Entzugsbehandlung erfolgt zu Lasten der Krankenkassen. Eine anschließende längerfristige Entwöhnungsbehandlung (medizinische Rehabilitation) erfolgt bei berufstätigen Personen meist auf Kosten der Rentenversicherung. Um einen entsprechenden Reha-Antrag zu stellen, ist ein Sozialbericht erforderlich, für den Betroffene eigenständig eine Suchtberatungsstelle aufsuchen müssen.

In der Praxis stellen je nach Studienlage nur 5 % bis 30 % der Betroffenen nach einer Entzugsbehandlung einen Antrag auf Rehabilitation. Eine Entwöhnungsbehandlung ist jedoch von großer Bedeutung zur Sicherung des Behandlungserfolgs sowie zur Vermeidung von akutstationären Mehrfachbehandlungen und „Drehtür-Effekten“.

Ziel

Ziel des Projekts ist es, Menschen während einer Entgiftungsbehandlung in einem Akutkrankenhaus für eine möglichst zeitnah im Anschluss an die Entgiftungsmaßnahme beginnende stationäre Entwöhnungsbehandlung zu motivieren. Dazu wird eine zielgruppenspezifische Sozialberatung durch externe Sozialarbeiter*innen in Anlehnung an das Motivational Interviewing durchgeführt. Dabei kann direkt ein Reha-Eilantrag gestellt, bei dem ein verkürztes Antragsverfahren sowie ein ärztlich-psychotherapeutischer Befundbericht anstelle des umfangreichen Sozialberichtes zum Einsatz kommt.

Methodisch wird ein Mixed-Methods-Ansatz verfolgt: Neben der Überprüfung der Inanspruchnahmerate von Entwöhnungsbehandlungen innerhalb eines Jahres nach erfolgter Entgiftung erfolgen im Sinne einer Prozessevaluation Interviews mit Patient*innen und den Sozialarbeiter*innen sowie mit Mitarbeiter*innen der Akutkrankenhäuser und der beteiligten Rentenversicherungsträger, um Erkenntnisse zur Umsetzbarkeit, Machbarkeit und Akzeptanz des Modellvorhabens zu gewinnen.

Projektlaufzeit

01/2020 – 12/2024

Kooperationspartner

  • DRV Knappschaft-Bahn-See (Erstempfänger)
  • DRV Rheinland
  • DRV Saarland
  • DRV Westfalen
  • MEDIAN Kliniken Daun & Tönnisstein
  • Klinikum Westfalen, Krankenhaus Lüttgendortmund
  • Knappschaftsklinikum Saar; Kliniken Sulzbach & Püttlingen
  • St. Franziskus-Hospital Köln
  • Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach
  • Verbundkrankenhaus Linz-Remagen
  • LVR-Klinik Bonn

Mittelgeber

  • Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS)

Projektleitung

Prof. Dr. phil. Karla Spyra

Leitung des Bereichs Rehabilitationsforschung

Karla Spyra

Projektteam

Judith Kraft, MScPH

Wissenschaftliche Mitarbeiterin